In einem 2.000-Seelen-Dorf bei Mantua in der italienischen Poebene erblickt Tazio Giorgio Nuvolari am 16. November 1892 das Licht der Welt.
Sein Onkel, ein Motorradhändler für Bianchi Motorräder, infiziert den Neffen mit dem Rennvirus. Beim italienischen Militär beginnt Nuvolari als Autofahrer. Seine Karriere als ernstzunehmender Rennfahrer startet Tazio Nuvolari hingegen auf einem Zweirad. Auf Motorrädern von Norton, Indian und Garelli nimmt er erfolgreich an Motorradrennen teil, bevor das damals führende Rennteam von Bianchi auf ihn aufmerksam wird und den schnellen Mantuaner verpflichtet.
Beim Großen Preis von Monza für Motorräder verunglückt Tazio Nuvolari und bricht sich beide Beine. Der Unerschrockene läßt sich kurzerhand beide Beine schienen, auf dem Motorrad festbinden und beim Start von zwei Mechanikern stützen. Er gewinnt das Rennen mit zwei gebrochenen Beinen. Dieser Husarenritt lässt die Rennsportwelt aufhorchen und ist das Fundament, auf dem der Mythos Nuvolari entsteht.
1927 gründet Nuvolari ein privates Automobil-Rennteam gemeinsam mit dem Motorradpiloten und späteren Widersacher Achille Varzi. Das Rennteam kauft zwei Bugatti und Nuvolari gewinnt wichtige Rennen aus dem Stand. Achille Varzi, der aus einer vermögenden Kaufmannsfamilie stammt, erträgt es nicht hinter Nuvolari Zweiter zu werden. Er verläßt das Rennteam und kauft sich das beste Material, das es zu der Zeit gibt: einen Alfa Romeo P2. Damit kann er Nuvolari nur kurz ausstechen, denn das Alfa Romeo Rennteam holt Nuvolari an Bord. Varzi und Nuvolari werden zu erbitterten Rivalen und die Mille Miglia zur Bühne großartigen Motorsports.
Nuvolari fährt die Konkurrenz in Grund und Boden, verläßt Alfa Romeo aber im Streit mit dem damaligen Teamleiter Enzo Ferrari. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei Maserati kehrt er 1935 zu Alfa Romeo zurück. Es ist die große Zeit der überlegenen "Silberpfeile" von Mercedes-Benz, denen Alfa Romeo nichts anderes entgegen setzen kann als einen ebenso tollkühnen wie todesmutigen Rennfahrer – Tazio Nuvolari, den “fliegenden Mantuaner”. Mit großem Getöse wird der Große Preis von Deutschland am Nürburgring inszeniert. Geplanter Höhepunkt sollte der Dreifachtriumph der "Silberpfeile" sein. Nuvolari schlägt die übermächtige Konkurrenz im Alfa Romeo und erringt einen der bedeutendsten Rennsiege für Alfa Romeo, gleichzeitig einen der wichtigsten und größten Siege seiner Karriere.
Anschließend verpflichtet Ferdinand Porsche Nuvolari, der in der aufstrebenden Auto Union für die Vier Ringe siegt. Nuvolari läßt sich durch nichts und niemandem von der größten Leidenschaft seines Lebens, dem Rennfahren, abhalten. Starkes Asthma, möglicherweise eine Spätfolge davon, viele Jahre seines Lebens Abgasen ausgesetzt gewesen zu sein, zwingen den Sieger in die Knie, sodaß selbst der wiedergewonnene Freund Enzo Ferrari versucht, Nuvolari zu einem Rückzug aus dem Motorsport zu bewegen. Trotz seiner angegriffenen Gesundheit gewinnt der über Fünfzigjährige weiterhin Autorennen.
Nuvolaris Wunsch, in seinen geliebten Rennwagen zu sterben, erfüllt sich nicht. Am 11. August 1953 erliegt einer der größten Rennfahrer aller Zeiten den Folgen eines Schlaganfalls. Seinen letzten Weg begleiten 50.000 Menschen, Nuvolari war bereits zu Lebzeiten zur Legende geworden. Sein Tod veranlasst die Veranstalter der Mille Miglia, deren Routenverlauf so zu ändern, daß Nuvolaris Geburtsstadt Mantua auf der Route liegt. Zu seinen Ehren wird dieser Teilabschnitt der Mille Miglia als „Gran Premio Nuvolari“ ausgetragen.
Seit über 25 Jahren wird der „moderne“ Gran Premio Nuvolari als Oldtimer Rallye ausgetragen und hat sich heimlich zur schönen Schwester der Mille Miglia entwickelt. Die herbstliche Toskana wird alljährlich im Herbst zur Bühne für Fans des historischen Motorsports. Auch Nostalgic empfiehlt den Gran Premio Nuvolari als reizende Alternative und bietet alljährlich eine Reise an, bei der Nostalgic-Gäste heutnah das Oldtimerrennen erleben, hier finden Sie Detailinformationen zu diesem Programm.