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"Alfatour"

TOSKANA: Was kommt dem sanften Schwung dieser Landschaft gleich? Höchstens noch die Fahrt im zeitlosen Alfa-Cabrio. Wir probierten beides.

Die Kreativität von Werbeagenturen wird oft überschätzt. Sollen sie etwa die freizeitorientierte Motorisierung mit Sportwagen, Cabrios oder Bikes bewerben, fallen ihnen die immer gleichen Sehnsuchtsmotive ein: der Highway No. 1 an Kaliforniens Küste, einsame, kurvige Bergstraßen in der Morgendämmerung oder von sommerlicher Abendsonne beschienene, in weiten Bögen an einem romantischen See verlaufende, leere Landstraßen. Oldtimer-Magazine nutzen dieselbe Strategie, um ihre Leser süchtig und das Nischengeschäft in Gang zu halten: wunderbare Fotos vom Maserati am Gardasee oder vom historischen Peugeot vor einem Lavendelfeld in der Provence lassen den Wunsch beständig weiterglühen.

Die Praxis setzt vor solche Exkursionen freilich einige Geduldsproben. Außer dem geeigneten Gefährt kommt nicht gerade häufig eine Gelegenheit, da eine schöne Strecke einsam ist und die Sonne untergeht, wie es die Werber wollen. Ein Oldtimer macht die Sache nicht einfacher: Zunächst muss er beschafft, in Form gebracht und gehalten werden. Und dann ist die Freude darüber verhalten, im spärlich gefederten Chassis den modernen Straßenverkehr dorthin zu bewältigen, wo die Traumstraße beginnt. Oft bleibt man da lieber daheim und bewundert seinen Liebling in der Garage.

Mit diesem Umstand vor Augen und Gespür für eine Marktlücke haben sich Walter Laimer und Gert Pichler, zwei einander schon seit Schulzeiten bekannte Südtiroler aus Meran, 2002 entschlossen, eine moderne Mobilitätsdienstleistung anzubieten, die nur einen einzigen Zweck verfolgt: den Genuss. Aber nicht nur die Freude am Fahren in Postkartenlandschaften, sondern auch die Delikatesse exquisiter Hotels und Restaurants. Nostalgic-Reisen promotet nicht die Produktion von Testosteron, sondern das genüssliche Cruisen mit alten Alfas aus den 50er- und 60er-Jahren.

Zwanzig solcher Oldies gehören heute zur wachsenden Flotte von Nostalgic. Sie hören auf so klangvolle Namen wie Giulietta Spider, Giulia Spider Veloce und 2600 Spider. Kunstwerke aus dem Euvre der legendären Designer Gianbattista und Sergio Pininfarina, deren gekonnte Linienführung und schlichte Schönheit Passanten bis heute in Verzückung versetzt: Meist winken sie mit verklärtem Lächeln, wenn man mit typisch bollerndem Alfa-Sound durch die engen Gassen ihres Dorfes fährt und das Echo die Luft füllt.
„Ja, Alfa-Fans sind wir beide", braucht Walter Laimer, der studierte Jurist, nicht unbedingt betonen. „Aber es wäre falsch zu sagen, dass wir unser Hobby zum Beruf gemacht haben. Dazu lebt unser Unternehmen viel zu sehr von einer anspruchsvollen organisatorischen Leistung, die vor allem systematisches Arbeiten erfordert."

Eine dreitägige Toskana-Tour unter dem nicht unbedingt originellen Titel „Dolce vita" beweist es: Da braucht man nur seine Ankunftszeit am Flughafen oder Bahnhof von Florenz ankündigen, Nostalgic kümmert sich um den Transfer ins romantische Vier-Sterne-Hotel/Weingut „II Borgo di Vèscine". Das liegt auf einer 600 Meter hohen Hügelkette, mit atemberaubender Aussicht über das herrlichste Chianti, ganz nahe dem malerischen Radda, ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Florenz und Siena. Auf dem Parkplatz - und wie vieles hier über den Fundamenten einer Etruskersiedlung - erwartet die Wochenend-Alfisti bereits eine lange Reihe gepflegter, irgendwie ungeduldig wirkender Spider.

Tatsächlich startet noch am selben Nachmittag, nach Aufklärung über technische Besonderheiten der Oldtimer, ein erster kurzer (50 km) Ausritt. Schon hier erfüllt die ausgewählte Wegführung verstiegenste Toskana-Klischees. Die freie Sicht aus den offenen Spidern erlaubt, Weinberge und Olivenhaine, sanfte, zypressenbestandene Hügel und verschlafene Dörfer wie Villa, Rietine und Lecchi „aufzusaugen". Wir bewegen uns auf Landstraßen zweiter und dritter Ordnung, die auf einer modernen Karte kaum auszumachen sind. Sie heißen SS für „strada statale" oder SR für „strada regionale" und sind die Wirtschaftswege der Bevölkerung. Ohne das detaillierte Nostalgic-Roadbook würde man sich hier heillos verfahren. So aber darf die Szenerie, im zweiten bis vierten Gang bei gemächlichen 40 bis 90 Stundenkilometern, sorglos erfahren werden.

Und auch, dass die Technik in den letzten 50 Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hat: Beim Schalten, Lenken und Bremsen sind das Gefühl und die Kraft gefragt, die einst engagierte Automobilisten auszeichnete. Im Gegenzug gibt es das ungefilterte, direkte Fahrerlebnis, bei dem die Lenkung schon mal etwas zerrt und der zweite Gang mit einem wohldosierten Stoß Zwischengas einzulegen ist.

Unbesorgten Chiantigenuss erlaubt hernach der Bustransfer zum Abendessen in der Bottega di Volpaia, die sich neben typischer lokaler Küche des Rufes rühmt, zu Richard Geres Lieblingslokalen zu gehören. Vor allem wegen der Tagliatelle mit Trüffelsauce würden wir uns anschließen. Am nächsten Tag drehen wir eine große Schleife über Castellina in Chianti, westlich an Siena vorbei über Quercegrossa, Monteroni d'Arbia, Asciano und Moscadella, insgesamt 180 km. Das Roadbook verführt dazu, die Fahrt nach eigenem Geschmack zu gestalten und zu verweilen, wo es einem am besten gefällt. Nur für die Mittagszeit ist als Fixpunkt bereits „La Moscadella" bei Castelnunzio als Ziel vereinbart, ein historischer Landgasthof mit wunderbarem Panorama.

Nach Tiramisu und Caffe geht es östlich an Siena vorbei durch schöne Dörfer und malerische Chianti-Landschaft zurück zum Basislager Vescine. An diesem Abend sorgt das hauseigene Ristorante für das Menü. Bei Risotto mit Steinpilzen und gegrilltem Entrecôte mit Rosmarinkartoffeln bringt ein Chianti Classico Riserva „Lodolaio" di Vescine Farbe in die von der frischen Luft verwöhnten Gesichter. Cappuccino und frische Früchte beleben dieselben am nächsten Morgen. Der führt mit dem für den Tag gewählten Spider zunächst zu einer Stadtbesichtigung in die Altstadt von Siena, natürlich inklusive der Piazza del Campo, auf der jährlich der berühmte Palio ausgetragen wird. Anschließend cruisen wir hinauf zum „Castello di Monteriggioni". Das im Schloss gelegene Restaurant „II Piccolo Castello" verwöhnt die nostalgische Truppe mit hausgemachter Pasta mit Pilzsauce.

Viel zu früh führt die letzte Etappe dann zu einer Halle nahe Florenz, wo die Nostalgic-Schätze verwahrt und gewartet werden. Und zu der Erkenntnis, dass die Welt vielleicht dann am lebenswertesten ist, wenn die Werbung nicht lügt.

Text: Valentin Kraemer

Juni 2008

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