VW Käfer 1303 Cabrio: Wer die Geschichte des VW Käfer vor Augen hat, versteht, warum Kenner des Modells 1303 schwärmen, es sei der einzige Oldtimer, den man je als Neuwagen kaufen konnte. Der 1303 war, so schreibt der zeitgenössische Autokenner Clauspeter Becker in „Motor Klassik“, „der natürliche Bewohner vornehmer Wohngegenden und der angesagte Zweitwagen im exclusiven Villenviertel“. Die Farbpalette liegt voll im Trend der späten Siebziger Jahre mit dem Schwerpunkt auf metallic- Farben: neben dem beliebten brasilbraun gehören hierzu diamantsilber, kolibrigrün, riverblau, indianarot, platin und perl metallic. Falls die gnädige Frau oder höhere Tochter pastell bevorzugen, stehen lemongelb und marsrot, floridablau und alpinweiß zur Auswahl. Trotz eines Grundpreises von rund 13.000 DM verkauft sich die offene Käfer-Variante im Herbst ihres Lebens am besten. Laut „auto motor und sport“ 16/1977 „gilt es auch in feinen Kreisen nicht als Fauxpas, mit diesem Auto zum Theater zu fahren“.
Der offene VW Käfer ist Ende der Siebziger Jahre eines der ganz wenigen Cabriolets mit vier vollwertigen Sitzplätzen. Ob das Kofferraumvolumen von knapp 400 l, aufgeteilt auf den Raum hinter den Rücksitzen und den Kofferraum vorne, tatsächlich für einen mehrwöchigen Toskana-Urlaub mit Familie reicht wie Clauspeter Becker schreibt, kommt darauf an, wie spartanisch das Urlaubsgepäck ausfällt. Das Fahrwerk immerhin ist so gut, daß Porsche dieselbe Radaufhängung später für die Modelle 924 und 944 verwenden wird, und die Zahnstangenlenkung entspricht jener des VW Golf I und ist 1974 state-of-the-art.
Alles in allem machten 30 Jahre Entwicklungszeit und 300.000 gebaute Cabriolets aus dem Modell 1303 das damals ausgereifteste Cabriolet der Welt: markante Unterschiede zu seinen Vorgängern sind die gewölbte Frontscheibe, der 1,6-Liter-Motor, das neue Armaturenbrett, serienmäßige Scheibenbremsen vorne, hochwertiges Kunststoffverdeck, große Dreikammer-Rückleuchten und viele kleine Details. Am 10. Januar 1980 wird bei Karmann in Osnabrück das letzte Exemplar des VW 1303 Cabriolets mit der Fahrgestellnummer 152 044 140 gebaut und ins Museum gestellt.
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Modellvarianten / Bauzeit: | 1970 – 1972 |
Motor: | Vierzylinder-Boxer, luftgekühlt |
Einbaulage Motor: | hinten |
Antrieb: | Heck |
Radstand: | 2.420 |
Länge / Breite / Höhe (mm): | 4.080 / 1.585 / 1.500 |
Motorversionen | |
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Typ: | 1303 LS |
Hubraum (cm3): | 1.584 |
Leistung (kW / PS – bei min-1): | 37 / 50 / 4.000 |
Max. Drehmoment (Nm – bei min-1): | 106 / 2.800 |