Italien einmal ganz anders erfahren: Fernab der bekannten Touristenpfade am Steuer exklusiver Cabriolets
Da fahren sie wieder davon. „I veri alfisti della Germania", ruft der alte Mann vergnügt seinen deutschen Alfa-Romeo-Freunden nach. Die biegen, freundlich hupend, in ihren 50er-Jahre-Cabriolets vom Dorfplatz in Ville di Corsano. Für die Fahrer der italienischen Oldtimer mit Bonner Kennzeichen ist die Espressopause in der Toskana zu Ende.
Oldtimer. Gut 15 Kilometer entfernt, im Park des Landguts „La Borgo da Bagnaia", sitzen Gert Pichler und Walter Laimer. Die 34-Jährigen sind Gründer und Geschäftsführer von Nostalgic, dem führenden Anbieter begleiteter Oldtimer-Reisen - und verantwortlich für die deutsch-ilalienische Espressofreundschaft. „Wir wollen die Faszination Oldtimer für alle erfahrbar machen", erklärt Pichler das Konzept des Münchner Unternehmens. Seit drei Jahren stellt Nostalgic seinen Kunden edle Alfa- Cabriolets in Italien zur Verfügung - zum Selbstfahren. Die bei Oldtimertouren oft aufwändige Anreise im eigenen Wagen entfällt. Hotellerie und Gastronomie erfüllen im Komplettangebot höchste Ansprüche, ein mehrsprachiges Serviceteam agiert kompetent und diskret im Hintergrund. Neben Nostalgic offerieren jetzt erstmals zwei neue Anbieter Cabrio-Reisen in Bella Italia (siehe S. 158: „Fahrspaß unter freiem Himmel"). Am Anfang steht die freie Auswahl: 13 Cabriolets mit dem prägnanten Scudo, dem schildförmigen Kühlergrill, erwarten die Nostalgic-Fahrer. Gesamtwert der Alfa-Flotte: rund 400000 Euro. Unvorbereitet geht niemand mit den Traumwagen auf die Piste. Der Umgang mit der Originaltechnik, mit Zwischengas und historischen Bremsen will erklärt sein. Doch dank der persönlichen Anleitung verfliegen anfängliche Berührungsängste und das Déjà-vu der ersten Fahrstunde im Nu.
Gestartet wird gemeinsam, gefahren individuell, ein eigens erstelltes Roadbook weist den Weg. Schnell gewöhnen sich die Fahrgäste an die vermeintlich untypisch-Italienische Fahrweise - beschaulich ist nicht nur die Landschaft. Was auf den ruhigen Landstraßen zählt, ist weniger der Rausch der Geschwindigkeit als der Genuss mit allen Sinnen. „Driven by style" lautet die Devise. Sollte es bei all der Auto-Euphorie Probleme mit Weg oder Wagen geben, ist das Serviceteam samt Begleitfahrzeug abrufbereit in der Nähe. Gemeinsame Besichtigungen, Picknick im Grünen und Wein Verkostung bieten reichlich Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch über Land, Leute und automobile Laufkultur. Exquisite Unterkünfte und ausgewählte Gastronomie runden das Fahrvergnügen ab. Die Vier-Tage-Tour wird nach individuellen Wünschen erstellt - und so zum einmaligen Erlebnis. Gut 2000 Euro kostet solch eine Genussreise für Nostalgiker.
Emotionen. Ob Giulietta Spider, Giulia Spider oder 2600 Spieler: Der Mythos Alfa fasziniert. Wohl niemand verkörpert das klassische „La Dolce Vita" besser als die Modelle der 50er und 60er Jahre. Für sie schwärmten schon Regisseur Federico Fellini und Filmdiva Sophia Loren. Bis heute sind diese Cabrios die Königinnen der Straße. Das bestätigen die freudigen Reaktionen der Einheimischen -ganz gleich, ob Südtirol, Lago Maggiore, Toskana oder Sizilien auf dem Reiseplan steht. „Mit diesen Autos werden Sie zum Liebling der Italiener", weiß Laimer.
In nur drei Jahren hat sich die Geschäftsidee von Nostalgic zum Erfolgsmodell entwickelt. Nicht zuletzt, weil zunehmend auch kommerzielle Kunden den Charme von Italien, Oldtimern und dem Gemeinschaftserlebnis entdecken. Unternehmen wie die Bankhäuser UBS und Morgan Stanley oder die Lufthansa-Töchter Airplus absolvierten erfolgreich komfortable Incentivereisen. Auch Gerhard Mayrhofer, Vorstand beim Mobilfunkanbieter O2, hat mit Giulia & Co. die Schönheit der Weinberge und Zypressenalleen erfahren. Sein Urteil: „Im offenen Alfa-Romeo-Klassiker durch die Toskana zu fahren» und den Duft der Landschaft aufzunehmen, ist ein wahrhaft sinnliches Erlebnis."
Text: Ulrich Nitsche
Foto: Nostalgic
12. Mai 2005
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