Der Gran Premio Nuvolari – besser als die Mille Miglia?

Der Gran Premio Nuvolari – zu deutsch: der Große Preis von Nuvolari – ist unter Oldtimer Liebhabern ein echter Geheimtipp. In den mehr als 20 Ausgaben des historischen Gran Premio Nuvolari ist es den Veranstaltern gelungen, eine Oldtimer Rallye zu organisieren, die es mit der weltweit bekannten Mille Miglia aufnehmen kann.

Mythos Targa Florio live erleben!

Einsame Bergstraßen im Nationalpark des "Madonie"-Gebirges in Sizilien bildeten die Kulisse für heiße Duelle großer Rennfahrer und wurden zur prächtigen Bühne für legendäre Rennerfolge bei der "Targa Florio" bis in die 70er Jahre. Die Neuauflage der Targa Florio Classica ist leiser, aber nicht weniger beeindruckend und emotional.

Festival of Speed – Alles was Sie wissen müssen

Goodwood – Das Festival of Speed. Eine Mischung aus Ascot, Formel 1 und Wörthersee. Eine Hommage an den Rennsport und kein ernst zu nehmendes Rennen. 180.000 Menschen pilgern jedes Jahr im Juli nach Goodwood, um Champagner, Drifts, alte Haudegen und Rennwagen zu erleben, die Motorsportgeschichte geschrieben haben.

Vor mir liegen die schönsten Käfer-Stündchen meines Lebens

Es ist ein Pauschalreise ins Jahr 1963. Im Automobil des Wirtschaftswunders geht es durch das Voralpenland. Mit den Haaren im Wind, dem Käfer im Herzen und der Erkenntnis: Luftgekühlt ist viel schöner als von der Sonne verbrannt.

Katharina Windmaisser berichtet für die Bild am Sonntag über eine Tour im VW Käfer durch Oberbayern:

Alles bebt, als wir in Fahrt kommen. Thomas mein Begleiter, legt noch einen Gang zu. Es ist unser erstes Mal, und es ist sehr romantisch. Vor mir liegen die schönsten Käfer-Stündchen meines Lebens. Reisen hat nicht immer etwas mit Geografie zu tun. Manchmal ist Reisen auch Geschichte. So wie diese Fahrt im Käfer 1200 Cabriolet. Es ist ein Ausflug in die Vergangenheit, in die Zeit, des Wirtschaftswunders, des Hula-Hoop-Reifens und der ersten Adria-Urlaube. Zum ersten Mal im Leben sitze ich in einem VW Käfer, der wohl bezauberndsten Zeitmaschine der Welt. Mit 105 Sachen knattern wir die A 8 entlang von München Richtung Süden. Eine Fahrt ins Blaue, die heute Kurz-Trip heißt. Ein bisschen rumcruisen und abhängen.
Mein Baujahr ist 1983, das des mohnrot lackierten VW Käfers 1963. Es ist ein Auto, wie es meine Eltern fuhren. Mein Vater hatte einen Volkswagen in Himmelblau. Meiner Mutter gefiel die Farbe nicht, also lackierte ihn Papa rot. Ihre ersten Fahrstunden machten, die beiden in einem Käfer heimlich im Wald. Dort fühlte sich der Volkswagen genauso wohl wie vor der Oper. Damals war er klassenlos, der kugelrunde Käfer. Und heute rufen alle „Große Klasse!“, wenn sie einen sehen. Auf den original Weißwand-Reifen rollen wir gen Voralpenland. Bei den kurzen Ausflügen auf die linke Spur drängelt niemand. Keine Lichthupe, stattdessen verbrüderndes Winken eines New-Beetle- Fahrers. Wir winken zurück und denken: Keine Kopie ist so schön wie das Original 21 Millionen verkaufte Exemplare können nicht lügen.
Nach einer kurzen Pause an der Wallfahrtskirche am Irschenberg mit traumhaftem Blick auf das Mangfallgebirge stopfe ich meinen Petticoat wieder zwischen Hintern und Kunstledersitze und schaffe es endlich, die Tür zu schließen. Bauchgurte mittig einklicken und weiter geht‘s. Thomas, mein Fahrer, dreht den Zündschlüssel um. Es zirpt, es röhrt es rattert – die Begleitmusik einer Generation in Aufbruchstimmung. Ich drehe an den elfenbeinfarbenen Knöpfen des Original-Monoradios und mein Wunschdenken, dass mir Peter Kraus oder Chuck Berry entgegentönen, wird von einem Rauschen enttäuscht. Macht nichts, der Käfer bietet genug Gesprächsstoff. Thomas ist „Generation Golf“, ich bin „Generation Praktikum“. Und beide sind wir der Meinung, dass kein Golf und kein Praktikum so viel Emotionen wecken kann wie er, der Käfer.
Am Tegernsee zeigt der Kilometerstand 20 072. Unser Volkswagen mit der Fahrgestellnummer 5851586 gehörte einem Bankdirektor aus South Carolina» der das Cabriolet nur in seinem Ferienhaus in Florida nutzte. Am 21. Oktober 1963 wurde es im Auftrag der Volkswagenwerke bei der Firma Karmann in Osnabrück gebaut, ging eine Woche später auf Seereise nach New Orleans. Bis Oldtimer-Liebhaber Walter Laimer den roten Flitzer zurück nach Deutschland holte. Seine Firma „Nostalgic“ bietet neben Alfa-Romeo-Touren in Italien ab sofort auch Käfer-Reisen an. Am Tegernsee, wo die Schickeria aus München gern ihr „Weekend“ verbringt und ihre dicken Schlitten an der Uferpromenade präsentiert, erntet unser Schnauferl eine Sympathiebekundung nach der anderen. Die Leute winken, fotografieren und erzählen uns ungefragt ihr persönliches Käfer-Erlebnis. „Grandios, ich hatte damals auch so einen und im Übrigen auch ein Mädchen wie Sie, im gepunkteten Petticoat. Im Käfer, ich sag’s Ihnen, also da ging es damals rund...“ brabbelt ein Herr aus Hessen.
Der luftgekühlte Vierzylinder-Boxer trägt uns weiter durchs Voralpenland. Spitzingsee, Walchensee. Starnbergersee. Wir beschleunigen und sind doch entschleunigt. Sehnsucht verspüre ich, als die Fahrt ins Blaue zu Ende ist. Ich habe das Gefühl, gleich etwas zu vermissen, das ich vor dieser Fahrt nicht gekannt habe. Eine Zeit, in der Beständigkeit und Treue Werte waren, die sich nicht nur in der Automobilindustrie niedergeschlagen haben. Wie gern habe ich für dieses Gastspiel in einem rollenden Stück deutscher Geschichte meine Wirbelsäule malträtiert. Auch ohne Nackenstütze bin ich herrlich gechillt, pardon, entspannt
Text: Katharina Windmaisser
BILD am SONNTAG

Happy Birthday Mercedes-Benz SL (R 107)

Alles Gute zum 50. Geburtstag!

Rauchsilber und diamantblau, inkarot und perlmuttgrau, petrol und anthrazitgrau: in diesen metallic-Lackierungen erwartet Sie bei Mercedes-Benz Classic Car Travel ein Modell, das wie kein anderes für herrschaftliches Fahren steht: der Mercedes-Benz SL Typ „R 107“.

Vor fünfzig Jahren wurde der am längsten gebaute Roadster der Stuttgarter Marke vorgestellt. Er kam in eine Zeit, in der sein nobler Vorgänger, die legendäre Pagode (Mercedes-Benz SL Typ „W 113“) große Fußspuren hinterlassen hatte. Aber mehr noch als dieser Vorgänger eroberte sich der „R 107“ seinen eigenen Platz auf allen fünf Kontinenten. Das begann schon am Typenkürzel: das „R“ stand – erstmalig bei Mercedes-Benz – für „Roadster“, in der Vergangenheit hatte sich die Traditionsmarke mit weniger Buchstaben begnügt: „W“ für alle Personenwagen, „O“ für Omnibusse, „L“ für Lastwagen. Den anfangs ausschließlich mit Achtzylinder-Motoren gelieferten Modellen folgten nach einigen Jahren deutlich sparsamere, nichtsdestotrotz drehfreudige Sechszylinder.

Mercedes-Benz selbst beschrieb den R 107 in der Werbung als „komfortbetonten Roadster“, als „ausgewogene Synthese von Sportlichkeit, Komfort und wertvoller Spitzentechnik“. Dieses Modell sei ein „Angebot an Fahrer, die die Vitalität des offenen Fahrens lieben und dabei „ein Automobil als Ausdruck eigenständiger Lebensart“ sehen „ohne den Stress, der anderweitig zu automobiler Sportlichkeit gehört“. Ob die zuletzt zitierte Spitze nach Zuffenhausen oder zu den „blau-weißen“ zielt ist nicht mehr nachvollziehbar, fast eine Viertelmillion produzierter Fahrzeuge können nicht irren, fast fünfmal so viele wie von der Vorgängerin „Pagode“ gebaut wurden.

In den Siebziger Jahren stieg, wer es sich leisten konnte, einmal im Jahr in den Flieger für eine Fernreise, aber für die vielen kleineren Reisen zwischendurch startete man vom heimischen Bungalow gerne im Auto. Wer das Privileg genoss, dies in einem Mercedes-Benz R 107 zu tun, erlebte Ascona und das Tessin, die italienische und französische Riviera, die Alpen und das Salzkammergut. Ob an der Autobahntankstelle in Italien oder an der Auffahrt zu Grand Hotels an der Côte d’Azur, stets war der Reisende begleitet vom guten Gefühl, den Geschmack für das Beste zu haben und dies auch zu zeigen.

Mit Mercedes-Benz Classic Car Travel entführen wir Sie für ein paar Tage zurück an die Schauplätze der Jugend des R 107. Erleben Sie, ein halbes Jahrhundert nach der Vorstellung dieses bahnbrechenden Modells, Traumstraßen in der Provence am Lago Maggiore und in der Toskana am Lenkrad erstklassiger Oldtimer und wählen Sie jeden Tag aus unserem Fahrzeugpool … die passende Farbe zu Ihrer Garderobe!