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Mythos Targa Florio 2024 live erleben!

Einsame Bergstraßen im Nationalpark des "Madonie"-Gebirges in Sizilien bildeten die Kulisse für heiße Duelle großer Rennfahrer und wurden zur prächtigen Bühne für legendäre Rennerfolge bei der "Targa Florio" bis in die 70er Jahre. Die Neuauflage der Targa Florio Classica ist leiser, aber nicht weniger beeindruckend und emotional.

Haarnadelkurven auf dem Circuito delle Madonie
Ferrari Tribute to Targa Florio
Die Targa Florio begeisterte die Menschen mit packenden Duellen und fesselnden Geschichten, die jeder Oldtimer Fan kennen sollte. Zwei dieser Geschichten erzählen wir weiter unten. Wussten Sie, dass die Rennfahrer die Teilnahme an der Targa Florio nutzten, um sich maßgeschneiderte Rennfahrerschuhe aus besonders weichem Leder anfertigen zu lassen? Dass Helmut Marko nur ein einziges Mal an der Targa Florio teilnahm, aber allen Widrigkeiten zum Trotz eine fabelhafte Rennzeit in die Haarnadelkurven der "Madonie"-Berge brannte?

AKTUELL

Die Targa Florio 2024

findet statt vom 11.-13.Oktober 2024, der geplante Streckenverlauf wurde noch nicht veröffentlicht. Sobald es dazu bestätigte Informationen vom Veranstalter gibt, veröffentlichen wir diese auf dieser Seite.

Unter Italienern ist allgemein bekannt, wo auf der Halbinsel die Einwohner mit dem höchsten Selbstbewusstsein leben – auf Sizilien. Die stolzen Sizilianer lieben das Revival der „Targa Florio“ , immerhin eines der ältesten Autorennen der Welt. Das Teilnehmerfeld mit knapp vier Dutzend Klassikern war zwar übersichtlicher als in früheren Jahrzehnten, tut aber der Begeisterung keinen Abbruch.

Lancia Appia Sport Zagato

Lancia Appia Sport Zagato

Die „Targa Florio“ erinnert die Inselbewohner an die glorreiche Vergangenheit der Familie Florio, die durch den Thunfischfang und Großgrundbesitz Ende des 19. Jahrhunderts zu Ruhm und Ehre gelangt war. Der Streckenverlauf mit Start und Ziel in Siziliens Hauptstadt Palermo wechselt zwischen Meer und Bergen: vom Monte Erice bis nach Mozia, mit obligatem Stopp in den Marsala-Kellern der gleichnamigen Hafenstadt. Schließlich der „grande circuito“ der Madonie-Berge, eine unerwartet raue und dünn besiedelte Berggegend zwei Autostunden östlich der Hauptstadt, in der die Industriellen Florio 1906 den Ausbau der serpentinenreichen Bergstraßen vorantrieben.

Bugatti in der alten Boxengasse bei Cerda

Den Sieg 2023 im fast ausschließlich aus Landsleuten bestehenden Teilnehmerfeld holte sich das Team Enzo Ciravolo e Francesco Messina auf einem Fiat 508C von 1938. Für das Team Ciravolo war dies der 1. Sieg bei der Targa Florio. Das Team Mario Passanante und Alessandro Molgora  auf einem Fiat 508 C von 1937 konnte sich  den Gesamtsieg bei der renommierten italienischen Rennserie "Grandi Eventi" holen.

Alfa Romeo Sprint beim Start in Palermo

Alfa Romeo Sprint beim Start in Palermo

Die bei den historischen Ausgaben der „Targa Florio“ häufig gestarteten Alfa Romeo, Mercedes-Benz und Porsche waren in diesem Jahr schwächer vertreten. Die Highlights dieser klassischen Rallye wie die technische Fahrzeugabnahme im „Museo della Meccanica e dei Motori“, spektakuläre Küstenabschnitte zwischen Marsala, Trapani und Mazara del Vallo, sowie die atemberaubend schönen und einsamen Serpentinen zwischen Collesano und Polizzi Generosa, werden auch bei der kommenden Auflage mit von der Partie sein. Lassen Sie sich nicht die Gelegenheit entgehen, im nächsten Jahr dabei zu sein, wenn die „Targa Florio“ den Startschuss abfeuert. Mit Nostalgic erleben Sie am Steuer jener Alfa Romeo, welche auch bei den originalen Rennen in den 1950er Jahren an den Start gingen, Fahrvergnügen vom Feinsten – der Applaus der stolzen Sizilianer am Straßenrand ist Ihnen gewiss!

Direkt zu: TEIL I Fakten und Zahlen Die heutige Targa Florio Classica // Teilnahme an der Targa Florio  //  Bewerbungsverfahren  // Streckenführung // Die Targa Florio mit Nostalgic

TEIL 1 Fakten und Zahlen

Die heutige Targa Florio Classica

Die Neuauflage der Targa Florio heißt "Targa Florio Classica" und unterscheidet sich dadurch von der Targa Florio Rallye für moderne Rally-Fahrzeuge. Gleich in drei Fahrzeugkategorien wird alljährlich im Oktober um den Sieg gekämpft: Oldtimer mit Baujahr 1900 bis 1977 fahren um die "Targa Florio Classica", von 1978 bis 1990 um die "Targa Florio Legend" und Ferrari GTs jeglicher Baujahre fahren um die "Tribute to Targa Florio".

Die spektakuläre Eröffnungsfeier der Targa Florio findet Abends in der Altstadt von Palermo rund um das ehrwürdige Teatro Massimo statt. Die Rennläufe werden jeden Morgen in Palermo gestartet und enden abends wieder in Palermo. Die Routenverläufe ändern sich jedes Jahr, ein Muss sind allerdings auch heute noch die Bergstrecken im "Madonie"-Gebirge. Bei Cerda führt die Strecke vorbei an den originalen Tribünen und der Boxengasse des ehemaligen Startbereichs der Targa Florio.

Mit Nostalgic erleben Sie eine spannende Reise im Nordwesten Siziliens auf den Spuren des Mythos Targa Florio. Am Steuer der Nostalgic-Alfa Romeo Oldtimer geht es mit dem Roadbook entlang wunderschöner Küstenstraßen und in kleine sizilianische Städte, wo die Zeit stehen geblieben scheint. Am dritten Tag verlassen wir Palermo und machen uns durch blühende Zitronenhaine dorthin auf, wo die Targa Florio 1906 begann, auf dem "Gran Circuito delle Madonie", anschließend erreichen wir den mondänen Badeort Cefalú wo die Reise auch endet.

Stellen Sie Sich ein auf eine außergewöhnliche Reise, in einer der spannendsten Ecken Italiens, die Sie aus einer der ungewöhnlichsten Perspektiven erleben können: am Steuer eines Alfa Romeo Giulia Spider. Die Strecken der Targa Florio sind wie gemacht für die sportlichen, wendigen Alfa Spider und machen noch viel mehr Spaß, wenn man sie sich mit den Teilnehmern der Targa Florio und den Ferrari Challenge Teilnehmern teilen kann.

Mercedes-Benz SL 300 in der alten Boxengasse bei Cerda
Sehen und gesehen werden – Flügeltürer bei der Targa Florio gefolgt von einem Alfa Romeo Giulietta

Die Targa Florio auf Sizilien gehört auf die Liste der Dinge, die man mindestens einmal im Leben erlebt haben muss. Doch wie kann man an der Targa Florio teilnehmen?

Teilnahme an der Targa Florio Classica

Das Bewerbungsverfahren

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist viel einfacher an der Targa Florio als Rennteam mitzumachen, als bei der Mille Miglia. Grundsätzlich kann sich jeder bewerben, der ein zugelassenes Auto besitzt, das die Ausschreibungskriterien erfüllt.  

Welche Oldtimer werden bei der Targa Florio Classica zugelassen?

An der Targa Florio dürfen nur Fahrzeuge teilnehmen, die eine Zulassung ACI Sport haben oder im Register des ACI storico eingetragen sind und bis 1978 gebaut wurden. Verfügen Sie über ein Fahrzeug , welches diese Voraussetzungen erfüllt, dann steht einer Bewerbung nichts mehr im Wege. Der Andrang bei der Targa Florio ist nicht zu vergleichen mit dem bei der Mille Miglia. Viele der korrekt eingereichten Bewerbungen werden positiv beschieden. Auch die Teilnahmegebühr liegt mit rund 4.000 € pro Team im Vergleich zur "Mille Miglia" in Reichweite. Ohne ausreichende Italienischkenntnisse kann der Anmeldeprozess allerdings schon zur ersten unerwarteten Hürde werden. 

Die Streckenführung der Targa Florio

Jedes Jahr verändert der Automobilclub von Palermo als Schirmherr der Veranstaltung die Streckenführung der Targa Florio, das Rallye-Datum selbst wird in der Regel Ende Januar bestätigt. Einige Eckpunkte gibt es jedoch:

Beim Start der Mille Miglia 2017 in Brescia

Die Eröffnungsfeier in Palermo.

1. Der Startschuss fällt in Palermo. Die technische Fahrzeugabnahme in der Innenstadt von Palermo beim "Museo Storico dei Motori e dei Meccanismi" ist der erste Höhepunkt des Events und eine tolle Gelegenheit, die Rennwagen aus der Nähe zu betrachten.

2. Die Eröffnungsfeier vor dem Teatro Massimo in Palermo am Abend ist südländisch-chaotisch, laut, überlaufen - in Summe sehr beeindruckend, ein "must see".

3. Das Herzstück der Targa Florio ist der Circuito delle Madonie mit seinen 900 Kurven. 

Ankunft der Teams Abends ins Palermo

4. Die ganze Rallye ist kein Rundkurs wie bei der Mille Miglia sondern eine Sternfahrt. Man kommt jeden Tag wieder zurück nach Palermo und starten am nächsten Morgen wieder von dort. Das südöstliche Sizilien mit Taormina und Catania ist zu weit weg von Palermo, trotzdem lassen sich die Organisatoren immer wieder neue Streckenverläufe einfallen. 

Ein klassischer Streckenverlauf ist die Fahrt in den Südwesten nach Trapani in die Heimat der Familie Florio mit Besuch der Salinen und Weingüter der Florios. Nicht jedes Jahr ist diese Strecke auch im Roadbook. Eine weitere Variante führt quer über die Insel, vorbei an berüchtigten Wohnorten von Mafia-Mitgliedern bis an die Südküste Siziliens bei Noto.

Unverzichtbar im Roadbook ist die Strecke in die "Madonie"-Berge, ein nach wie vor wesentlicher Bestandteil der Targa Florio Classica. 

Das Roadbook und die Prüfungen bei der Targa Florio

Ist es Ihnen gelungen, einen Startplatz auf der Targa Florio zu bekommen, sollten Sie sich mit dem Regelbuch der Rallye vertraut machen.

Sie sind bestimmt schon einmal bei einer Oldtimer Rallye mitgefahren. Die Targa Florio funktioniert nach dem gleichen Prinzip:

  • Jeden Morgen starten die Teams nach dem Baujahr des Fahrzeugs (die ältesten Fahrzeuge starten zuerst) in vordefinierten Fahrzeugkategorien in kurzen Zeitabständen in Palermo.
  • Es gibt ein Roadbook mit den sogenannten „Chinesenzeichen“, das Ihnen den Weg weist. 
  • Es gibt Zeitkontrollen, Durchfahrtskontrollen, angekündigte und geheime Messstellen
  • Das Rennen gewinnt das Team, das am wenigsten Strafpunkte sammelt, sprich alle Prüfungen mit der besten Präzision meistert. 

Welche Prüfungen, wann gemacht werden müssen, ergibt sich aus dem Roadbook, das jedes Team ausgehändigt bekommt.

Maserati bei der Targa Florio

Die Targa Florio mit Nostalgic erleben

Seit vielen Jahren bieten wir dieses einzigartige Reiseerlebnis an. Jedes Jahr ist es eine der ersten Reisen, die ausgebucht ist.

Alfa Romeo Giulia Spider auf Sizilien Nostalgic Team Targa Florio
Luftaufnahme des wunderschönen Castello di Venere bei Erice im Westen Siziliens
Bugatti Team bei Start der Targa Florio in Palermo
Sicily beachfront Alfa Romeo Giulietta & Giulia Spider
Targa Florio Nostalgic Team Oldtimerfahrt in Sizilien
Jaguar E-Type bei der Targa Florio
Haarnadelkurven auf dem Circuito delle Madonie
VW Käfer Team at the Targa Florio

Stilvoller und deutlich entspannter kann man die Targa Florio mit Nostalgic erleben.

Mit uns erleben Sie eine spannende Reise im Nordwesten Siziliens auf den Spuren des Mythos Targa Florio. Selbstverständlich bleibt Zeit für Benzingespräche auf der Piazza Verdi, wo traditionell die große Eröffnungsfeier vor dem Teatro Massimo stattfindet. Am Steuer der Nostalgic-Alfa Romeo Oldtimer geht es mit dem Roadbook entlang wunderschöner Küstenstraßen und in kleine sizilianische Städte, wo die Zeit stehen geblieben scheint. Am dritten Tag verlassen wir Palermo und machen uns durch blühende Zitronenhaine dorthin auf, wo die Targa Florio 1906 begann, auf dem "Gran Circuito delle Madonie", anschließend erreichen wir den mondänen Badeort Cefalú wo die Reise auch endet.

Stellen Sie Sich ein auf eine außergewöhnliche Reise, in einer der spannendsten Ecken Italiens, die Sie aus einer der ungewöhnlichsten Perspektiven erleben können: am Steuer eines Alfa Romeo Giulia Spider. Die Strecken der Targa Florio sind wie gemacht für die sportlichen, wendigen Alfa Spider und machen noch viel mehr Spaß, wenn man sie sich mit den Teilnehmern der Targa Florio und den Ferrari Challenge Teilnehmern teilen kann.

Sind Sie im Nostalgic Oldtimer bei der nächsten Targa Florio live dabei?
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Woher das Kleeblatt (Quadrifoglio) auf den Rennwagen der Alfa Romeos kommt und was es bedeutet?

Startnummern wurden in der Anfangszeit der Autorennen verlost. Der Legende nach zog der Alfa Romeo Werksfahrer Ugo Sivocci bei der 14. Ausgabe der Targa Florio im Jahr 1923 die Startnummer 13. Aus Aberglauben soll er auf die Rennwagen aller vier Alfa-Werksfahrer grüne Kleeblätter gemalt haben. Teamkollege Antonio Ascari war im Alfa Romeo RL auf der Zielgeraden, als ihm der Treibstoff ausging. Bis die aus den Boxen herbei geeilten Mechaniker nachgetankt hatten, brauste Sivocci mit seinem stärkeren 3,2-Liter-Alfa Romeo RL vorbei über die Ziellinie. Für Alfa Romeo ein fulminanter Doppelsieg, und das grünes Kleeblatt (Quadrifoglio Verde) wurde als Glücksbringer beibehalten und später verwendet, um besonders sportliche Modelle des Mailänder Herstellers zu kennzeichnen. Für Sivocci kam das leider zu spät - im September 1923 verunglückte er tödlich beim Großen Preis von Italien in Monza, ohne Kleeblatt an seinem Alfa Romeo. 

Gibt es eine Alternative zur Targa Florio?

Le Mans Classic: die geheime Alternative

zur Targa Florio

Unter den bekannten Oldtimer Rallyes rangiert die Targa Florio eher in der Kategorie "Geheimtipp". Sizilien ist nicht gerade um die Ecke, der Transport eines eigenen Oldtimers dorthin durchaus aufwendig. Ausländische Automobilhersteller überlassen das Engagement hier italienischen Marken wie Ferrari und Fiat. 

Die Mille Miglia ist ganz klar die absolute Nummer eins unter den Oldtimer Events, wenn es um Medienrummel und Blitzlichtgewitter geht. Le Mans Classic und der Gran Prix Historic in Monaco sind mediatisch auch mehrere Nummern größer als die Targa Florio.

Doch genau die geringe mediale Beleuchtung macht die Targa Florio besonders, hier ist alles echt und authentisch: die schroffe und exotisch anmutende Landschaft Siziliens , die spontane Begeisterung der Einheimischen entlang der Strecke.  Nirgendwo sonst trifft man Menschen, die sich ähnlich stark mit dem Rennsport identifizieren und stolz sind auf die gute alte Zeit, als hier ein weitaus größerer Rennsportzirkus gastierte, sich in den "Madonie"-Bergen ein Stelldichein gab und die Sieger des "Circuito delle Madonie" zu Helden wurden.

Die 24h von Le Mans Classic. 

Ist Le Mans noch spannender als die Targa Florio? Wir glauben, man muss beide Events erlebt haben: das sonore Brüllen der Langstrecken-Rennwagen in einer lauen Sommernacht am Circuit de la Sarthe im nordwestfranzösischen Le Mans, genauso wie das Röhren der Vorkriegsboliden unter Palmen in Palermo bei der Targa Florio.

Glauben Sie wir haben Recht? Machen Sie sich selbst ein Bild davon!

Teil II Historie

Targa Florio Mercedes-Benz 300 SLR mit Hans Herrmann
Alfa Romeo Werksteam bei der Targa Florio 1968
Nino Vaccarella bei der Targa Florio 1967 auf einem Ferrari P4
Helmut Marko zaubert eine Fabelzeit auf den Bergstraßen des Circuito delle Madonie
Targa Florio 1955

Die turbulente Historie der Targa Florio

Gehen Sie mit uns auf eine Zeitreise in die schroffen Berge Siziliens: Erfahren Sie mehr über den kometenhaften Aufstieg von Porsche und Sternstunden des Motorsports durch Nino Vaccarella.  Materialschlachten und todesmutige Haudegen prägten die Geschichte der Targa Florio, die jeder Motorsport Fan kennen sollte.

1906 erfüllte sich Vincenzo Florio seinen Lebenstraum. Der sizilianische Mäzen, Sproß der damals wohl reichsten Familie des Südens, die mit Thunfisch, Marsala und Immobilien reich geworden war, ließ auf seinen ausgedehnten Ländereien Strassen bauen, um ein eigenes Autorennen veranstalten zu können. In den Bergen östlich von Palermo, auf unbefestigten Schotterstraßen, führte die 140 km lange Strecke des "Grande Circuito delle Madonie" von Meereshöhe auf 1200 Meter hohe Pässe, und das zu einer Zeit, als das Automobil gerade erst erfunden worden war.

Der Name des Rennens stammt von der Plakette (ital. "Targa") welche der Sieger als Preis erhielt, und natürlich dem Familienname des Finanziers Vincenzo Florio. Lange vor der Mille Miglia oder dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans war die "Targa Florio" eines der wichtigsten Autorennen der Welt und nicht nur ein Stelldichein jener kleinen Elite, die an das Automobil und dessen Zukunft glaubt, sondern auch Bühne für Automobilwerke die hier um den Sieg fuhren. Anfang der zwanziger Jahre schickte die damalige Rennabteilung von Mercedes-Benz Dutzende Fahrer, Mechaniker, und Autos einen Monat vor dem Rennstart nach Sizilien, um sich auf die "Targa Florio" vorzubereiten. Ähnlich wie die "Mille Miglia" wurde auch die "Targa Florio" nach einem schweren Unfall gestoppt, und Jahre später als historisches Revival wieder lanciert.

60 Mal wurde das Rennen in den Madonia Bergen ausgetragen. Einer der großen Helden der "Targa Florio" war der im September 2021 verstorbene Nino Vaccarella. Der aus Palermo stammende Lehrer und spätere Schulleiter gewann immerhin drei Mal die "Targa Florio" auf Alfa Romeo und Ferrari, außerdem 1964 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Ferrari-Werksteam. Dadurch entfachte er in Sizilien einen unfassbaren Lokalpatriotismus, der die Targa Florio einzigartig machte.

Die ultimative Herausforderung im Rennsport

Stellen Sie sich vor, wie die Rennwagen mit bis zu 300 km/h Spitzengeschwindigkeit durch die engen Haarnadelkurven der Madonie Berge rasten. Dank der rasanten technischen Entwicklung wurden die Fahrzeuge immer schneller und die Gefahr für Rennfahrer und Zuschauer wurde immer größer. Die Veranstalter verkürzten den "Grande Circuito" zum "Medio" und schließlich zum "Piccolo Circuito", dieser hatte aber immer noch 900 Kurven.

Wie andere Rennen ihrer Zeit wurde die "Targa Florio" auf nicht gesperrten Landstraßen ausgetragen und führte durch winzige Ortschaften, vorbei an vereinzelten Gehöften in den Bergen der Madonie, wo der Schnee erst im späten Frühling verschwindet. Vereinzelte Strohballen wurden auf der Strecke aufgestellt, um die Fahrer bei einem Aufprall zu schützen. Am Vorabend des Rennens wurden sogenannte "Banditori" auf die Strecke geschickt, die mit Trommeln auf sich aufmerksam machten und die Landbevölkerung dazu aufforderte, Kinder und Haustiere einzusperren, damit das Rennen störungsfrei durchgeführt werden konnte.

In den 70er Jahren wurden die Sicherheitsvorkehrungen etwas besser, allerdings nur bei dem Rennen selbst. Helmut Marko erinnert sich an ein absolut verrücktes Rennen im Jahr 1972 bei dem er den Rundenrekord aufstellte, sich  mit seinem Alfa Romeo trotzdem Ferrari geschlagen geben musste. "Während der Trainingsläufe herrschte normaler Alltagsverkehr auf der Strecke, und an ganz langsamen Stellen standen Dorfpolizisten, die uns Strafzettel für "Geschwindigkeitsübertretungen" ausstellten. Entlang der Strecke gab es praktisch keine Leitplanken und die Menschenmassen beim Rennen waren unvorstellbar. Man musste beim Anbremsen in die Menschenmassen hineinfahren und darauf vertrauen, dass alle im letzten Moment zur Seite sprangen."

Nino Vaccarella bei der Targa Florio 1967 auf einem Ferrari P4

Volksheld Nino Vaccarella auf einem Ferrari in den Madonia Bergen bei der Targa Florio 1967

Vielleicht hatten wir damals alle zu wenig Angst

Der große Nino Vaccarella 3-fach Sieger der Targa Florio und sizilianischer Volksheld erinnert sich an die glorreichen Zeiten durchaus mit gemischten Gefühlen. "Angst hatten wir damals keine, obwohl wir wussten, dass hinter jeder Kurve ein Hausschwein oder Huhn auf der Straße das Rennen, im schlechteren Fall auch das eigene Leben, beenden konnte. Die Begeisterung und frenetische Leidenschaft der Zuschauer hat uns getragen und dazu gebracht immer größere Risiken einzugehen."

Vaccarella hatte den großen Vorteil, dass er auf Sizilien lebte und jede einzelne Kurve in-und auswendig konnte. Jedes Wochenende und viele Feierabende fuhr er durch die Madonia Berge.  Er war ein Perfektionist und gehörte zu den wenigen Piloten, die sich den gesamten Straßenkurs merken konnten, damit war er in seinen Heimatbergen fast unschlagbar. 

Nino Vaccarella, sizilianischer Volksheld, hatte viel Glück, keine schweren Unfälle und ist im September 2021 mit 88 Jahre gestorben. Sein Sohn hatte weniger Glück und ist bei der Rallye Targa Florio 1993 schwer verunglückt und seit dem an den Rollstuhl gefesselt.

DIE TARGA FLORIO LIVE ERLEBEN
Wenn Sie nun Lust bekommen haben, selbst einmal am Steuer eines chromblitzenden Alfa Romeo Giulietta Spider im Targa Florio Tross mitzufahren, sollten Sie sich unbedingt das Reiseangebot von Nostalgic zur Targa Florio ansehen: Ein garantiert unvergessliches Erlebnis für jeden Oldtimerfan.
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Geburt einer Sportwagenikone Porsche Targa

Rennen werden in den Kurven gewonnen und nicht auf den Geraden. Schnell hatte sich in der Motorsportszene herumgesprochen, dass es auf Sizilien einen Rundstreckenkurs gibt, der eigentlich nur aus Kurven besteht. Was in den Madonia Bergen gewinnen konnte, konnte überall auf der Welt Siege einfahren. Alle wichtigen Rennställe wollten bei der Targa Florio dabei sein und gewinnen. Kleine, wendige Rennwagen waren hier eindeutig im Vorteil. Alfa Romeo konnte sich 10 Mal in die Siegerliste eintragen.

Nur ein Sportwagenhersteller war noch erfolgreicher bei der Targa Florio als Alfa Romeo und hat das Renngeschehen nachhaltig geprägt: Porsche. Legendäre Fahrer und spektakuläre Sportwagen haben nicht zuletzt durch Siege bei der Targa Florio das Renommee der Sportwagen aus Zuffenhausen begründet. Jo Siffert, Vic Elford, Herbert Müller, Hans Herrmann konnten die Targa Florio auf Porsche gewinnen, Legenden des Motorsports wie der Porsche 550 Spyder, Porsche 904 Carrera GTS, der 906 Carrera 6, der 908 oder der 911 Carrera RSR triumphierten in den Madonia Bergen. 1956 schlägt das junge Unternehmen aus Zuffenhausen mit dem Überraschungserfolg bei der Targa Florio von Umberto Maglioli auf einem Porsche Spyder 550 A das erste große Kapitel der eigene Rennsportgeschichte auf. Porsche gelingt es den Gesamtsieg zu erringen mit einem Rennwagen aus der Fliegengewichtsklasse. Viele Porsche Serienfahrzeuge tragen seither das Wort "Targa" in ihrem Namen in Anlehnung an die großen Erfolge bei der Targa Florio.

 

Alle Targa Florio Gewinner von 1907 – 1977

60 Rennen wurden insgesamt bei der Targa Florio ausgetragen, viele davon waren sehr wichtig, weil sie Teil der Tourenwagen Weltmeisterschaft waren. Porsche, Alfa Romeo und Ferrari waren die dominierenden Autohersteller, die die meisten Siege bei der Targa Florio einfahren konnten. Große Namen konnten sich in die Siegerlisten eintragen wie der unvergessliche Tazio Nuvolari, Mille Miglia Rekordhalter Sir Stirling Moss, Jo Siffert oder Wolfgang Graf Berghe von Trips. Mit dem Dreifachsieger Nino Vaccarella hat die Targa Florio ihre eigene David gegen Goliath Geschichte: der furchtlose Lokalmatador, der den großen Namen bei der Targa Florio das Fürchten lehrte.

Jahr Piloten Rennwagen
1907  Felice Nazzaro Fiat 28/40 HP/7.4
1908  Vincenzo Trucco Isotta Fraschini 50 HP/8.0
1909  Francesco Ciuppa Spa 28/40 HP/7.8
1910  Franco Cariolato Franco 35/50 HP/4.0
1911  Ernesto Ceirano Scat 22/32 HP/4.4
1912  Cyril Snipe Scat 25/35 HP/4.7
1913  Felice Nazzaro Nazzaro Tipo 2/4.4
1914  Ernesto Ceirano Scat 22/32 HP/4.4
1919  André Boillot Peugeot L25/2.5
1920  Guido Meregalli Nazzaro Grand Prix Tipo 5/4.4
1921  Giulio Masetti Fiat S57/14 B/4.5
1922  Giulio Masetti Mercedes Grand Prix 1914/4.5
1923  Ugo Sivocci Alfa Romeo RLS/3.2
1924  Christian Werner Mercedes Tipo Indy 2000 120 PS
1925  Meo Costantini Bugatti T35
1926  Meo Costantini Bugatti T35T
1927  Emilio Materassi Bugatti T35C
1928  Albert Divo Bugatti T35B
1929  Albert Divo Bugatti T35C
1930  Achille Varzi Alfa Romeo P2
1931  Tazio Nuvolari Alfa Romeo 8C 2300
1932  Tazio Nuvolari Alfa Romeo 8C 2300
1933  Antonio Brivio Alfa Romeo 8C 2300
1934  Achille Varzi Alfa Romeo Tipo B/P3
1935  Antonio Brivio Alfa Romeo Tipo B/P3
1936  Constantino Magistri Lancia Augusta
1937  Francesco Severi Maserati 6CM
1938  Giovanni Rocco Maserati 6CM
1939  Luigi Villoresi Maserati 6CM
1940  Luigi Villoresi Maserati 4CL
1948  Clemente Biondetti Ferrari 166 S
1949  Clemente Biondetti & Aldo Benedetti Ferrari 166 SC
1950  Mario & Franco Bornigia Alfa Romeo 6C 2500
1951  Franco Cortese Frazer-Nash Le Mans Replica
1952  Felice Bonetto Lancia Aurelia B20 Competizione
1953  Umberto Maglioli Lancia D20
1954  Piero Taruffi Lancia D24
1955  Stirling Moss & Peter Collins Mercedes-Benz 300 SLR
1956  Umberto Maglioli Porsche 550 RS 1500
1957  Fabio Colonna & Giulia Thellung Fiat 600
1958  Luigi Musso &  Olivier Gendebien Ferrari 250TR/58
1959  Edgar Barth & Wolfgang Seidel Porsche 718 RSK 1500
1960  Joakim Bonnier & Hans Herrmann Porsche 718 RS60
1961  Wolfgang Graf Berghe von Trips & Olivier Gendebien Ferrari Dino 246SP
1962  Willy Mairesse &  Olivier Gendebien Ferrari Dino 246SP
1963  Joakim Bonnier &  Carlo-Maria Abate Porsche 718 GTR Coupé
1964  Antonio Pucci & Colin Davis Porsche 904 GTS
1965  Nino Vaccarella & Lorenzo Bandini Ferrari 275P2
1966  Willy Mairesse & Herbert Müller Porsche 906 Carrera 6
1967  Paul Hawkins & Rolf Stommelen Porsche 910/8
1968  Umberto Maglioli &  Vic Elford Porsche 907
1969  Gerhard Mitter & Udo Schütz Porsche 908/02
1970  Jo Siffert & Brian Redman Porsche 908/03
1971  Nino Vaccarella &  Toine Hezemans Alfa Romeo T33/3
1972  Sandro Munari & Arturo Merzario Ferrari 312PB
1973  Gijs van Lennep & Herbert Müller Porsche Carrera RSR
1974  Gérard Larrousse & Amilcare Ballestrieri Lancia Stratos HF
1975  Nino Vaccarella & Arturo Merzario Alfa Romeo 33TT12
1976  Eugenio Renna & Armando Floridia Osella PA4
1977  Raffaele Restivo &  Alfonso Merendino  
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Bildnachweise: © Daimler AG Herzlichen Dank an die Daimler AG für die Nutzung der historischen Fotos zur Mille Miglia.
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